Ein altes Handwerk lebt weiter
Jahrzehntelang gab es in Schönsee eine Schusterei. Nach dem Tod des letzten Schusters hat der Pascherverein Schönseer Land e.V. dafür gesorgt, dass die alte Werkstatt in einem neuen Format weiterlebt.
An den Wänden Schuhregale, Lederduft in der Luft, auf den Schemeln vorm Fenster die beiden Schuster Franz sen. und Franz jun. bei der Arbeit: So erinnern sich viele an die Schusterei in der Kirchstraße in Schönsee. Das Besondere: Zum „Schuster Franz“ ging man nicht nur, um seine Schuhe „zum Richten“ zu bringen, sondern auch, um sich zu unterhalten. Groß war die Überraschung oft, als es ans Bezahlen ging: Üblich war „ein Fuchzgerl“ oder „eine Mark“ — und auch der Euro änderte nichts daran. So hatte man selbst, wenn man den Preis eigenmächtig verdoppelte, immer noch das ungute Gefühl, viel zu wenig für die Leistung zu bezahlen.
Im November 2019 verstarb Franz Zwick jun. plötzlich und überraschend. Der Pascherverein Schönseer Land e.V. machte es sich zur Aufgabe, das Inventar zu erhalten und so originalgetreu wie möglich in einem Tiny-House der Öffentlichkeit zugänglich zu machen — als Mobile Schusterwerkstatt. Denn der Verein hat sich der Förderung des Heimatgedankens und des traditionellen Brauchtums verschrieben.
Gefördert wurde die Mobile Schusterwerkstatt durch das LEADER-Programm zur Entwicklung ländlicher Regionen in Bayern und finanziert durch den Pascherverein Schönseer Land e.V. Dank gilt all jenen, die sich bei den Veranstaltungen des Paschervereins ehrenamtlich einbringen. Nur durch diesen immensen Einsatz ist es möglich, solche Projekte zu realisieren.